Studentin denkt nach Bücher im Vordergrund

In diesem Beitrag findest du:

–>  Was ein Studienkredit überhaupt ist

–>  Wofür du den speziell auf Studierende zugeschnittenen Kredit nutzen kannst

–>  Wie du mit dem Studienkredit kräftig Steuern sparen kannst

Ein Studium ist auch für dich sicherlich ein spektakuläres Erlebnis! Damit du dieses Erlebnis mit all den Lehren, neuen Freunden, Hobbys und sonstigen Erfahrungen richtig genießen kannst, ist eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit ein wichtiger Faktor. Dazu verhelfen einerseits die finanziellen Mittel aus Studienkrediten, andererseits das Wissen um die steuerliche Gesetzgebung. Denn Teile der Studienkredite kannst du steuerlich absetzen – du musst nur wissen wie!

Grundlagen zum Studienkredit

Ein Studienkredit ist ein speziell im Zusammenhang mit dem Studium aufgenommenes Darlehen. Als solches weist er besondere Eigenschaften auf:

  • Weitere Services ergänzend zum Studienkredit (z. B. kostenfreie Girokontos, Bewerbungschecks, Firmenausflüge)
  • Kriterien zur Kreditvergabe, die über die Liquidität hinausgehen (z. B. bestimmte Notendurchschnitte, spezielle Hochschul-Auswahl)
  • Liquidität spielt folglich entweder eine untergeordnete oder gar keine Rolle
  • Rückzahlungsphase beginnt in der Regel erst 12 Monate nach dem Studium

Die Bestimmungen bei den einzelnen Banken variieren, aber insgesamt ist ein Studienkredit „studentenfreundlicher“ als andere Arten von Krediten gestrickt. So beginnt die Rückzahlungsphase, mit der die Schulden getilgt und Zinsen beglichen werden, in der Regel erst nach dem Studium. Einige Bankinstitute zeigen sich gesprächsbereit und ermöglichen dir bereits die Zahlung der Zinsen während des Studiums. In diesem Fall erhalten Studierende einen um die Zinsen verringerten Betrag beim Studienkredit ausgezahlt. Durch die Zahlung der Schuldzinsen während der Auszahlungsphase durch die Bank, senkt sich die finanzielle Belastung für die Zeit nach dem Studium. Denn dann müssen nicht Zinsen UND Tilgung gezahlt werden, sondern es verbleibt einzig die Tilgung zur Zahlung.

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Deine Freiräume bei der Nutzung der finanziellen Mittel aus Studienkredite hängen von den Absprachen mit dem jeweiligen Geldinstitut ab. Studiengebühren, Lehrmaterial, notwendige Ausflüge im Rahmen des Studiums (z. B. Auslandssemester, einzeltägige Exkursionen, mehrwöchige Aufenthalte in anderen Staaten) und vieles mehr. Alles was direkt in Zusammenhang mit deinem Studium steht, wird definitiv gefördert.

 

Wusstest du, dass du eine Menge der Ausgaben, die du mit dem Studienkredit bestreitest, auch steuerlich absetzen kannst? Dazu erfährst du unten mehr!

 

Bei den Lebenshaltungskosten wird die Sachlage komplizierter, weil einige Geldinstitute Grenzen auferlegen. Damit soll vermieden werden, dass du die finanziellen Mittel nicht für ein exzessives Privatleben nutzt. In der Praxis zeigt sich, dass den Studierenden trotzdem meistens reichlich Freiheiten im Umgang mit dem Geld gegeben werden. Somit steht der Ersteinrichtung der Wohnung mit Couch, Geschirrspüler, Kühlschrank und Waschmaschine, Küchenmöbeln und der Finanzierung der Miete über einen Studienkredit per se nichts im Wege. Dies macht den Studienkredit gewissermaßen besonders, denn somit ist er der einzige Kredit, dessen Zinsen sich für die Finanzierung privater Ausstattung steuerlich absetzen lassen.

Wie bestimmst du die richtige Höhe des Studienkredits?

Die richtige Höhe für den Studienkredit erfordert eine Gegenüberstellung des Einkommens und der Kosten. Falls du Kindergeld erhältst, hast du ein monatlich fixes Einkommen. Hast du obendrein einen Gelegenheitsjob, dann hast du zumindest ein sporadisches Einkommen, das du mit einem pauschalen Betrag einkalkulierst. Bei einem festen Minijob erhältst du sogar ein regelmäßiges monatliches Einkommen, das du mit dem genauen Betrag in deine Rechnung einbeziehst. Bei einem Ferienjob, den du jedes Jahr wiederkehrend machst, kalkulierst du die Einnahmen ebenfalls ein.

 

Unser Tipp: Bei der Berechnung der Höhe des Studienkredits solltest du unbedingt ehrlich zu dir selber sein. Rechne mit ganz spitzem Bleistift und vergleiche regelmäßige Einnahmen und Ausgaben.

 

Wichtig ist bei allen Einnahmen, dass du realistisch bleibst. In jungem Alter neigt man hin und wieder dazu, seine Einnahmen in Euphorie zu hoch einzuschätzen. Gehe realitätsnah vor. Mache dasselbe für die Kosten. Wenn du monatliche Einnahmen minus die Kosten rechnest, dann erhältst du den benötigten Kreditrahmen. Ein monatliches Defizit von 700 Euro würde beispielsweise bedeuten, dass dein Kredit mindestens diese monatliche Summe decken sollte. Am besten nimmst du etwas mehr Kreditrahmen auf, um auf Nummer sicher zu gehen.

Anleitung zur steuerlichen Absetzbarkeit des Kredits für Studierende

Student mit symbolischen Fragezeichen statt Kopf stehrt vor einer Bücherwand

Studierende ohne vorherige Berufsausbildung setzen die Zinskosten als Sonderausgaben in der Anlage R der Steuererklärung ab, Studierende mit vorheriger Berufsausbildung machen die Zinskosten als Werbungskosten in der Anlage N der Steuererklärung geltend.

Die Grundlage für die Absetzbarkeit der Kreditzinsen bildet § 9 des EStG. Wie der Studienkredit steuerlich abgesetzt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Zu diesen Faktoren zählt zunächst die Frage, ob du dich in der ersten oder zweiten Ausbildung befindest.

Solltest du bereits eine abgeschlossene Ausbildung mit mindestens einem Jahr Dauer und einer Abschlussprüfung vorzuweisen haben, dann kannst du die Zinskosten für den Studienkredit in voller Höhe und unbegrenzt unter den Werbungskosten geltend machen. Das kann so weit gehen, dass du insgesamt im Minus bist und dem Finanzamt einen Verlustvortrag einreichst. Wenn dies auf dich zutrifft, dann gibst du in der Anlage N unter „Fortbildungskosten“ den Geldbetrag, mit dem du die Zinsen zahlst, in voller Höhe an. Hast du 2.000 € an Zinsen im Jahr gezahlt, dann trägst du einfach die Zahl 2.000 im eben erwähnten Feld ein – so einfach läuft es!

Tatsache ist aber, dass eine Vielzahl an Studierenden sich in der ersten Berufsausbildung befindet und noch keine mindestens einjährige Ausbildung mit Abschlussprüfung vorzuweisen hat. Im Falle eines Erststudiums / einer Erstausbildung werden die Kreditzinsen nicht als Werbungskosten abgesetzt, sondern als „Aufwendungen für Berufsausbildung“ unter den Sonderausgaben in der Anlage R der Steuererklärung. Die gesamte Höhe der Sonderausgaben ist auf 6.000 € pro Kalenderjahr begrenzt.

Was du steuerlich absetzen kannst

Gerichtshammmer vor Gesetzbuch

Studienkredite gehören den Ausbildungskosten an und können als solche steuerlich abgesetzt werden.

Die steuerliche Absetzbarkeit der Kreditzinsen ist also sichergestellt und transparent geregelt. Aber wie verhält es sich mit den Tilgungsraten des Studienkredits? Diese sind steuerlich nicht absetzbar. Allerdings solltest du bedenken, dass du mit dem Geld, für das du die Tilgungsraten an die Bank nach dem Studium zurückzahlst, Dinge finanziert hast, die du steuerlich absetzen kannst:

  • Studiengebühren
  • Lehrmaterial
  • Portokosten in Zusammenhang mit dem Studium
  • Fahrtkosten zur und von der Hochschule
  • Unter Umständen auch die Miete
  • Versicherungen (z. B. private Haftpflichtversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung)

Somit wird die Tilgung letzten Endes gewissermaßen doch abbezahlt. Hierfür musst du nur jedes Jahr bereits während des Studiums die Steuererklärung einreichen. Dadurch sind Rückerstattungen seitens des Finanzamtes während des Studiums drin, nach dem Studium werden zusätzlich die Zinskosten abgesetzt und so wird der Studienkredit zum Großteil steuerlich geltend gemacht. Hört sich doch nach einem guten Geschäft für dich an – oder?

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