In diesem Beitrag findest du:
–> Grundsätzliche Infos über Freelancer und Freiberufler
–> Wissenswertes über die Freiberuflichkeit als Rechtsform
–> Informationen zu steuerrechtlichen Unterschieden
Vielleicht fragst du dich schon länger, ob du überhaupt als Freelancer arbeiten darfst? Freelancer sind nämlich nicht zwingend auch Freiberufler. Immer wieder wird, vor allem in kreativen Berufen, der Begriff „Freelancer“ verwendet. Nun könntest du denken, dass es sich dabei lediglich um einen modernen Begriff für freiberuflich Arbeitende handelt, der aus dem Englischen übernommen wurde. Anders als du vielleicht denkst, handelt es sich hierbei aber nicht um ein reines Synonym für Freiberufler oder Selbstständige. Vielmehr beschreibt er, in welchem Beschäftigungsverhältnis ein Mitarbeiter zum Unternehmen steht.
Die Branchen für Freelancer
Der Begriff „Freelancer“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Freier Mitarbeiter“. Ein Freelancer ist also eine Person, die für mehrere Unternehmen tätig ist. Die Mitarbeit ist häufig projektbezogen und damit nur auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt. Freelancer gibt es in allen Branchen, zum Beispiel:
–> Medien
–> Marketing
–> Informationstechnik
–> Coaching
–> Kunst & Kultur
Während „Freelancer“ also nur die Art des Anstellungsverhältnisses beschreibt, handelt es sich beim Begriff „Freiberufler“ um die Rechtsform, in der jemand tätig ist.
Merke: Ein Freelancer ist immer ein Selbstständiger, kann aber Freiberufler oder Gewerbetreibender sein.
Diese Vorteile haben Freelancer für Unternehmen
Durch die Anstellung von Freelancern ergeben sich für Unternehmen einige Vorteile. Da sie die Personen nicht einstellen müssen, ist der administrative Aufwand vergleichsweise gering. Es wird lediglich ein Werk- oder Dienstvertrag geschlossen, der für einen bestimmten Zeitraum oder über eines Projektes gilt. Für einen Freelancer muss der Arbeitgeber keine Lohnnebenkosten zahlen. Die Beiträge zur Sozialversicherung und Arbeitslosenversicherung muss der Freelancer selbst tragen.
Achtung: Um nicht in den Verdacht der Scheinselbstständigkeit zu geraten, muss ein Freelancer mehrere Kunden bedienen. Das Einkommen sollte sich dabei auf die verschiedenen Auftraggeber aufteilen, wobei es hier keine klare Definition oder einen Prozentwert gibt, sondern es oftmals eine Einzelfallentscheidung ist.
Die Freiberuflichkeit als Rechtsform
Freiberuflichkeit ist eine Rechtsform, die nur für ausgewählte Berufe gilt. Vielleicht weißt du zum Beispiel, dass ein Arzt ein Freiberufler ist. In Deutschland Anfang 2022 rund 1,47 Millionen Menschen in freien Berufen tätig waren.
Kennzeichnend für die freien Berufe ist vor allem die Verbindung von persönlicher Ausbildung und der beruflichen Selbstständigkeit. Bei den sogenannten Katalogberufen handelt es sich auf jeden Fall um freie Berufe:
–> Heilberufe
–> Rechts-, steuer- und wirtschaftsberatende Berufe
–> Naturwissenschaftliche/technische Berufe
–> Sprach- und informationsvermittelnde Berufe
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Nicht immer ist klar zu definieren, ob ein Beruf zu den freien Berufen gehört – oder eben nicht. Oft muss individuell entschieden werden, ob der Beruf einem der Katalogberufe ähnlich ist. In diesem Fall ist eine Einzelfallprüfung notwendig. Das Finanzamt entscheidet, ob die Selbstständigkeit freiberuflich oder gewerblich ist. Die Freiberuflichkeit ist also eine weitere Möglichkeit der Selbstständigkeit neben dem Gewerbe.
Merke: Freelancer können sowohl Gewerbetreibende als auch Freiberufler sein. Es kommt ganz darauf an, in welchem Beruf sie arbeiten. Wenn du selbstständig in einem Beruf arbeitest, der nicht als freier Beruf gilt, musst du ein Gewerbe anmelden.
Welche Steuern muss ein Freelancer zahlen?
Wusstest du, dass es bei der Festlegung der Steuern darauf ankommt, in welcher Rechtsform du als Freelancer tätig bist?
Steuerrechtliche Vorgaben |
Freiberufler |
Gewerbetreibender |
Gewerbesteuer |
keine Gewerbesteuer |
Gewerbesteuer muss gezahlt werden |
Umsatzsteuer |
kommt auf die Höhe des Umsatzes pro Jahr an |
kommt auf die Höhe des Umsatzes pro Jahr an |
Doppelte Buchführung |
von der Pflicht der doppelten Buchführung befreit, EÜR reicht |
doppelte Buchführung notwendig |
Anmeldung |
beim Finanzamt |
beim Gewerbeamt |
Eintragung im Handelsregister |
nicht möglich |
möglich |
Wie du der Tabelle entnehmen kannst, stellt die Umsatzsteuer eine Ausnahme dar. Hier kommt es nicht darauf an, in welcher Rechtsform du arbeitest. Vielmehr ist relevant, wie hoch der Jahresumsatz ist. In der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG ist festgelegt, dass von der Umsatzsteuer befreit ist, wer Folgendes erreicht hat oder erreichen wird:
–> im vorangegangenen Kalenderjahr einen Umsatz bis 22.000 Euro
–> im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich einen Umsatz unter 50.000 Euro
Wer darf als Freelancer arbeiten?
Grundsätzlich ist es in fast jedem Beruf möglich, als Freelancer zu arbeiten. Freelancer sind aber vor allem in technischen und kreativen Berufen beliebt. In diesen Branchen gibt es viele Start-ups und junge Unternehmen, die nur für eine gewisse Zeit Unterstützung brauchen. Häufig werden Freelancer auch als „Honorarkräfte“ bezeichnet. Hast du schonmal davon gehört, dass auch ein Angestellter zusätzlich als Freelancer arbeiten darf? Es handelt sich dann um einen Nebenverdienst, den du bei deinem Arbeitgeber anmelden musst.
Wichtiger Tipp: Sprich vor dem Start einer Selbstständigkeit mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne. Er muss seine Zustimmung geben, wenn du neben deinem Hauptjob einer weiteren Tätigkeit nachgehen willst.
Wichtiger Tipp: Sprich vor dem Start einer Selbstständigkeit mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne. Er muss seine Zustimmung geben, wenn du neben deinem Hauptjob einer weiteren Tätigkeit nachgehen willst.
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