Die Anbieter von Internet-und Telefonflats kämpfen um jeden Kunden. Das ist ihr gutes Recht. Doch nicht immer kämpfen sie mit fairen Mitteln. Zu diesem Ergebnis kommen die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest. Deren Rat: Ihr solltet auf das Kleingedruckte in den Verträgen genau achten.
Rasend schnell surfen und stundenlang telefonieren – und das ab 20 Euro im Monat. Das ist durchaus realistisch. Fixverdient.de aktualisiert regelmäßig den eigenen DSL-Anbieter Vergleich. Doch Vorsicht, die reinen Preisangaben sind nicht immer das beste Vergleichsinstrument für dich. Wo die Fallen lauern, haben die Verbraucherschützer bei sechs überregionalen Telefonanbietern recherchiert.
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Beim DSL Vertrag so richtig sparen
Der Test von Stiftung Warentest
Die Tester haben jeweils die Tarife mit der höchsten und niedrigsten Downloadgeschwindigkeit verglichen. Weitere Untersuchungskriterien:
- Internetflat
- Telefonflat für Gespräche innerhalb Deutschlands
- Laufzeit 24 Monate
Wenn du beim DSL richtig Geld sparen willst, musst du demnach zu Kompromissen bereit sein – und zwar bei der Downloadgeschwindigkeit. Bei 16.000 Kilobit pro Sekunde werden beispielsweise bei Vodafone knapp 30 Euro fällig. Bei den maximal möglichen 50.000 Kilobit zahlst jeden Monat 15 Euro mehr. Da muss eben jeder selbst entscheiden was ihm wichtiger: money oder speed!
Die versteckten Zusatzkosten
Aus dem „günstigen“ DSL-Vertrag kann ganz schnell ein happiger Endpreis werden. Wenn die Zusatzkosten hinzukommen, die die Anbieter im Kleingedruckten verstecken. Willst du etwa den neuen Anschluss ganz selbstständig online buchen, musst du dich häufig durch mehrere Unterseiten und Fußnoten wühlen, um den tatsächlichen Preis rauszubekommen. Und häufig benötigst du dazu eine Lupe, denn hier trifft der Begriff „Kleingedrucktes“ zu 100% zu.
Teure Zusatz- und Schnupperkosten
Prinzipiell halten wir die Leser von Fixverdient.de ja für selbstständige, kluge Verbraucher. Trotzdem raten wir davon ab, in diesem Fall alles selbst zu erledigen. Geh wenn möglich in einen Shop der DSL-Anbieter.
Nenne ganz konkret deine speziellen Wünsche und frage explizit nach Fußangeln und lass dir alles schriftlich geben – auch was du nicht willst und bewusst ausschließt. Dann hast du die größtmögliche Gewähr, dass du ein auf dich zugeschnittenes, günstiges Angebot bekommst.
Alle sechs untersuchten Anbieter haben für ihre Kunden einige Extras parat. Extra wird daraus aber häufig auch ganz schnell der Preis. Denn Zusatzleistungen wie Virenschutz oder erweiterte Senderpakete sind häufig nur für einen begrenzten Zeitraum, meist die ersten drei Monate, kostenlos. Danach wirken sie sich kräftig auf den monatlichen Grundpreis aus.
Der Rat von Fixverdient.de: Solche Zusatzleistungen, die häufig gar nicht von Anfang an ausgeschlossen werden können, gleich am Tag der Unterschrift wieder kündigen. Dann kannst du die Leistungen in der Regel drei Monate nutzen, vergisst aber anschließend nicht, rechtzeitig zu kündigen.
Den Virenschutz, der meist fünf Euro im Monat kostet, solltest du ohnehin im Jahresabo für rund 30 Euro unabhängig vom DSL-Anbieter anschaffen.
Achtung!
Achtung, Regionalzuschlag! Wenn du im ländlichen Raum wohnst, kann DSL richtig teurer werden. Denn einige Anbieter haben Netze nur in den Ballungsräumen großer Städte. Auf dem Land müssen sie den Service von der Telekom hinzumieten. Diese Kosten geben laut Stiftung Warentest 1&1, Congstar und O² an die Kunden weiter. Da können schon mal fünf Euro monatlich mehr anfallen.
Die Tricks rund um die Datengeschwindigkeit
Laut Stiftung Warentest gibt es eine Drosselung der Geschwindigkeit ab einem gewissen Datenvolumen, von der Telekom ab 2016 angekündigt, bei Kabel Deutschland und O² schon heute. Kunden die häufig Filme in hoher Qualität runterladen, werden so bereits jetzt mit langsamerem Download „bestraft“.
Ohnehin solltest du nicht zu viel an Geschwindigkeit erwarten (kannst du hier messen). Denn die Anbieter sprechen immer nur von „bis zu“ einer gewissen Anzahl von Kilobit pro Sekunde. Es kann also auch deutlich weniger sein. Und wie die Bundesnetzagentur herausgefunden hat, ist das bei durchschnittlich vier von fünf Kunden auch tatsächlich der Fall ist.