Betrug mit Nebentätigkeiten

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Betrug mit NebentätigkeitenSie sitzen in dunklen, rauchgeschwängerten Hinterzimmern. Der Monitor flimmert, nur eine spärliche Neonfunzel beleuchtet die Tastatur. Finger fliegen flink über die Tasten. Ein fettes Grinsen huscht über die unrasierte Fratze.

Wer sich so skrupellose Gauner vorstellt, die ahnungslose Nebenjobsuchende mit dreisten Versprechen austricksen, liegt völlig falsch. Die Abzocker sitzen mit feinem Zwirn in neuen, prächtigen Bürotürmen. Alles ist wohl geordnet. Denn auch das Ergaunern rund um die Nebenjobs will gut organisiert sein.

Die Abzocke läuft meist nach festen Mustern ab. Zehn dreiste Tricks enttarnt Fixverdient.de hier mit kurzen Schlagworten.

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Weitere fiese Tricks und üble Fallen bei Nebenjobs

Die 10 gebräuchlichsten Tricks: Augen auf!

Teures Info-Material

Das Versprechen: Heimarbeit mit der angeblich bis zu 3.500 Euro verdient werden kann.

Der Trick: Es müssen zunächst zwei E-Books zum Preis von 40 Euro gekauft werden. Der Inhalt: Adressen weiterer unseriöser Nebenjobanbieter.

Werbung auf Autos/Textilien

Das Versprechen: regelmäßiges monatliches Nebeneinkommen mit wenig Arbeit. Es muss lediglich Werbung am eigenen Fahrzeug oder der persönlichen Kleidung angebracht werden.

Der Trick: um die 150 Euro Gebühren oder der Abschluss eines Zeitschriftenabos für den Eintrag in die Unternehmensdatei. Vermittlungen sind aber eher die Ausnahme.

Produkttester

Das Versprechen: Durch den regelmäßigen Test unterschiedlicher Produkte soll ein utopisches Nebeneinkommen zwischen 300 und 600 Euro möglich sein.

Der Trick: Als Aufnahmegebühr sind 99 Euro oder der Abschluss eines Zeitschriftenabos fällig. Spätere Aufträge sind sehr unwahrscheinlich.

Teure Rückrufnummern

Das Versprechen: Ein lukrativer Nebenjob wird hauptsächlich über den hohen Lohn beworben. Die eigentliche Tätigkeit bleibt nebulös und soll am Telefon erklärt werden.

Der Trick: Die Rückrufnummer ist extrem teuer. Anrufer stecken in endlosen Warteschlangen oder muss sich minutenlange, nichtssagende Bandansagen anhören. Der Anbieter verdient an den Telefonkosten kräftig mit.

Vertriebsspirale

Das Versprechen: Mit dem Verkauf teurer Kosmetik, Energydrinks oder anderen angeblich hochwertigen Produkten sollen herausragende Nebeneinkommen verdient werden.

Der Trick: Die angeblich einzigartigen Artikel müssen zunächst zum „Vorzugspreis“ gekauft werden. Es finden sich aber nur ganz selten Abnehmer. Deshalb müssen weitere „Dumme“ nach dem gleichen Prinzip angeworben werden. Es entwickelt sich ein Schneeballsystem, an dem nur der Hersteller verdient.

Traumjob Bohrinsel

Das Versprechen: Verdienstmöglichkeit bis zu 6.000 € bei 14 Tagen Arbeit und anschließendem bezahltem Urlaub von 21 Tagen.

Der Trick: Es müssen Bewerbungsunterlagen zum Preis von knapp 40 Euro bestellt werden. Vermittlungschance: äußerst ungewiss.

Kriminelle Kuriere

Das Versprechen: Nebenjobber verdienen hohe Beträge, indem sie ihr Bankkonto für fremde Überweisungen zur Verfügung stellen oder indem sie Pakete entgegennehmen und an Packstationen weiterleiten.

Der Trick: Das Bargeld oder die teuren Inhalte der Pakete stammen aus einem Verbrechen. Hohe Bargeldsummen wurden dazu von fremden Konten abgephisht. Wer Geld oder Pakete weiterleitet, macht sich strafbar und muss für den Schaden aufkommen.

Unseriöse Beratertätigkeit

Das Versprechen: Durch die Vermittlung von hochgradig spekulativen Geldgeschäften soll schnell bedeutend mehr verdient werden als im Hauptberuf.

Der Trick: Meistens in Geldgeschäften völlig Unerfahrene müssen zunächst eine Schulung, die 500 Euro kostet, absolvieren. Finden danach keine Abschlüsse statt, ist das Geld fehlinvestiert. Meistens werden dann Bekannte, die sich auch nicht im Investmentbereich auskennen, für die hochriskanten Geldgeschäfte geworben. Daran sind schon viele Freundschaften zerbrochen.

Fotomodell u. Filmstatist

Das Versprechen: Gelockt wird mit Ruhm und exquisiten Gehältern, die ganz locker nebenher verdient werden können.

Der Trick: Häufig sind teure Fotoserien oder Videosequenzen Bedingung für eine angebliche Vermittlung. Aufträge als Modell oder Statist gibt es in der Regel nicht. Agenturen, vor allem im Internet, nehmen horrende Monatsbeiträge für die Mitgliedschaft. Diese Gebühren sind häufig in den AGB bestens versteckt.

Computerheimarbeit

Das Versprechen: lukrative Schreibarbeiten am heimischen PC

Der Trick: Zunächst müssen für die Arbeiten teure Computerprogramme gekauft werden. Die versprochenen Schreibarbeiten bleiben dann in der Regel aus.

Die oben genannten Fälle sind keinesfalls von Fixverdient.de erfunden. Sie sind echt – alle gesammelt von der Verbraucherzentrale Hamburg. Teilweise ermittelt bereits die Kriminalpolizei.

Reingefallen – und jetzt?

Wusstest du, dass…
…Fixverdient.de nur Nebenjobs empfiehlt, die von der Redaktion auf ihre Seriosität gecheckt wurden? Bestehen bei seriösen Nebentätigkeiten Risiken oder eine unterdurchschnittliche Bezahlung, wird darauf ganz explizit in einem roten „Warnkasten“ hingewiesen.

Natürlich ist vorbeugen immer besser als heilen. Aus diesem Grund hat Fixverdient.de einen Artikel verfasst, der zeigt, woran die Abzockangebote generell zu erkennen sind.

Wer bereits in den Brunnen gefallen ist, hat meist wenig Chancen sich noch zu retten. Denn häufig wurden die AGB, in denen die Fallen versteckt sind, nicht gelesen. Andererseits sitzen viele betrügerische Firmen im Ausland und sind deshalb nur schwer strafrechtlich zu verfolgen. Juristisch umstritten ist auch, ob bestellte „Arbeitsmittel/Anleitungen“ innerhalb des 14-tägigen Rückgaberechts zurückgesandt werden können.

Wer lange in einer teuren Telefonwarteschlange festsaß, hat bessere Erfolgsaussichten. Das Landgericht Karlsruhe entschied, dass die Gebühren für Bandansagen mit wenig Konkretem zum Job vom Anbieter erstattet werden müssen. Aber wer riskiert schon einen teuren Prozess, in dem es um eine Summe von zehn bis 20 Euro geht? Auch darauf setzen die Abzocker.


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