Undercover unterwegs in Lebensmittelketten, Restaurants oder zum Beispiel Boutiquen. Der Auftrag: Die Beratung und Freundlichkeit der Mitarbeiter abchecken. Auftraggeber sind häufig die Chefs der Unternehmen selbst. Aber auch die Medien schicken gerne Mystery-Shopper los, um die Beratungskompetenz der Fachkräfte zu untersuchen. Das Tolle an diesem Nebenjob: Es werden Personen jeden Alters (ab 18) und jeder sozialen Schicht gesucht.
Mystery-Shopper das sind, auf gut deutsch übersetzt, eigentlich erst einmal nichts anderes als Testkunden. Mit festen Vorgaben besuchen sie beispielsweise Reisebüros. Wie gut kennt sich der Reiseverkehrskaufmann bzw. die Kauffrau mit dem Zielgebiet aus? Finden sie wirklich das günstigste Angebot? Gehen sie tatsächlich auf Bedürfnisse des Kunden ein? Und das möglichst in einem freundlichen, aber verkaufsfördernden Umgang? Solche und ähnliche Fragen müssen Testkunden möglichst objektiv beantworten.
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Weitere kuriose und lukrative Nebenjobs
Mystery-Shopping, ein anspruchsvoller Nebenjob
Für die Nebentätigkeit des Testkunden müssen einige wichtige Grundeigenschaften mitgebracht werden. Natürlich gehört ein gewisses schauspielerisches Talent dazu. Denn die Personen, die die Fähigkeiten der Mitarbeiter einschätzen sollen, müssen wie echte Kunden wirken. Das klingt zunächst erst einmal nicht besonders schwierig. Vor allem bei den ersten „Besuchen“ schlägt das Herz der Tester aber doch etwas höher. Meist legt sich das aber schnell im Laufe der Zeit.
Der Nebenjob Testkunde verlangt aber auch ein gutes Erinnerungsvermögen. Denn Notizen während des Gesprächs zu machen, wäre natürlich das Ende der Tarnung. Ein breites Allgemeinwissen garantiert einen häufigen Einsatz in verschiedenen unterschiedlichen Branchen. Ungewöhnlich für Nebentätigkeiten, aber in diesem Fall durchaus verständlich, ist, dass viele Arbeitgeber einen ausführlichen Lebenslauf erwarten. Das hat aber auch Vorteile für den Nebenjobber. Er wird später nur in Bereichen eingesetzt, in denen er sich wirklich auskennt.
Weitere Voraussetzungen: gute Beobachtungsgabe, Zuverlässigkeit, zeitliche Flexibilität, Spaß an Tests, Computer mit Internetzugang.
Ein typischer Auftrag als Testkäufer
Nach der meist online durchgeführten Bewerbung erhält der Undercoverkunde einen konkreten Auftrag, der in der Regel seiner Lebenserfahrung entspricht. Es besteht keine Verpflichtung zur Annahme des Nebenjobs, wenn sich der Testkäufer vielleicht doch zu unsicher in dem Fachgebiet fühlt. Zu viele Ablehnungen könnten aber auf ein zu geringes Interesse an der Nebentätigkeit hindeuten. Also: nur Mut!
Achtung Abzocke!
Der Nebenjob Testkunde ist ausgesprochen beliebt. Und da, wo lukrative Angebote winken, gibt es auch unseriöse Angebote. Der altbekannte Trick: Vorauszahlungen für sogenannte „Ausbildungen“ oder teure Faxabrufe, in denen das spätere Tätigkeitsfeld genauer beschrieben werden soll. Dabei zahlt der Nebenjobber meist drauf, statt zu verdienen.
Schon vor dem Einsatz, sollte das Honorar abgeklärt sein. Das richtet sich nach Umfang und Schwierigkeit des Einsatzes. Anschließend erhält der Mystery-Shopper schriftliche Anweisungen und ganz konkrete Fragebögen für das Projekt.
Während der Aktion muss er telefonisch oder per Mail ständig erreichbar sein. Das ist wichtig, falls sich während der Gesamtuntersuchung neue Aspekte ergeben sollten. Direkt nach jedem Kundengespräch, wertet der Tester seine Erkenntnisse aus – damit später nichts durcheinandergerät. Letztendlich werden die Ergebnisse schriftlich oder als ausgefüllter Fragebogen an den Auftraggeber zurückgeschickt. Das passiert wiederum meist online.
Das Gehalt eines Mystery-Shoppers
…du dich bei mehreren Agenturen anmelden solltest? Dann liegt der Monatsverdienst schnell bei gut 150 Euro.
Teilweise werden auch kürzere Telefontests durchgeführt. Dafür werden pro Auftrag zwischen drei und fünf Euro gezahlt. Bei normalen Testbesuchen vor Ort liegt die Spanne zwischen zehn und 20 Euro. Dabei hält sich der Kunde ca. 20 – 30 Minuten im Geschäft auf. Hinzu kommen Vorbereitung und Auswertung des Projekts. In Ausnahmefällen, bei besonders großem Umfang und hohem Anspruch sind bis zu 50 Euro drin.
Testkäufer werden fast ausschließlich als Selbstständige mit entsprechender Eigenversteuerung beschäftigt. Auch die Reisekosten müssen in der Regel aus eigener Tasche bezahlt werden. Dieser Faktor sollte bedacht werden, bevor der Auftrag angenommen wird. Manchmal können die gekauften Artikel als „Honorar“ (zum Beispiel im Wert von 40 €) behalten werden. Da sollte vorher klar sein, ob gerade diese Produkte für den Tester überhaupt interessant sind.
In der Branche gibt es zahlreiche Unternehmen, die sich komplett auf das Mystery-Shopping spezialisiert haben. Aber auch Meinungsforschungsinstitute sowie Zeitschriften und Rundfunkanstalten bieten diese spezielle Form der Firmenumfrage als Teil ihrer Aktivitäten an.