Im Bewerbungsprozess musst du immer mit Absagen rechnen – manchmal gestaltet sich die Jobsuche nun mal sehr schwierig. Werden jedoch dutzende Bewerbungen geschrieben und es kommen keinerlei Vorstellungsgespräche zustande, liegt das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit an deinen eingereichten Unterlagen. Wenn stattdessen Bewerbungsgespräche erfolgen und es daraufhin Absagen hagelt, ist das Auftreten im persönlichen Kontakt eventuell verbesserungsfähig. Ob es nun das eine oder das andere ist: Als Bewerber kannst du meist nur schwer nachvollziehen, weshalb du keinen Erfolg bei der Jobsuche hast. In diesem Fall lohnt es sich gegebenenfalls, ein professionelles Bewerbungscoaching in Anspruch zu nehmen und die Problematik mit einem Experten genauer zu analysieren.
Was ist ein professionelles Bewerbungscoaching?
In einem professionellen Bewerbungscoaching oder -training wird gemeinsam daran gearbeitet, den gesamten Bewerbungsprozess so effizient wie möglich zu gestalten, um schnellstmöglich einen Erfolg zu erzielen. Das bedeutet nicht, dass deine Bewerbungsunterlagen vom Coach verfasst werden. Aber er hilft dir dabei und zeigt dir auf, was du gegebenenfalls besser machen kannst. Auch die Jobsuche selbst und die Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche werden von einem Bewerbungscoach unterstützt – nicht übernommen. Du musst nach wie vor alle nötigen Schritte selbst gehen, weißt aber, dass du dich bei Problemen oder Unsicherheiten an deinen Coach wenden und mentale Unterstützung erhalten kannst.
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Coach, einem Trainer und einem Berater?
Wichtig ist, den Unterschied zwischen Bewerbungscoach, -berater und -trainer zu kennen. Ein Coach steht in der Regel während des gesamten Bewerbungsprozesses als Ansprechpartner zur Verfügung und arbeitet mit dir auch an guten Strategien für zukünftige Bewerbungen. Ein Trainer hingegen unterstützt dich meist lediglich bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und versucht dich dahingehend zu trainieren, sicherer aufzutreten und auf Fragen optimal zu antworten. Bewerbungsberater, wie sie beispielsweise in Jobcentern zu finden sind, legen den Fokus
üblicherweise auf die Gestaltung des Lebenslaufes etc. und legen dir dazu Tipps und Verbesserungsvorschläge ans Herz, damit du schneller Erfolge erzielst. Die Grenzen zwischen den drei Berufsbildern können leicht verschwimmen.
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Wie läuft ein Bewerbungscoaching ab?
Zunächst wird sich der Coach immer erst deine Geschichte anhören. Er muss deine beruflichen Hintergründe kennen, wissen, weshalb du auf Jobsuche bist und was du bisher unternommen hast. Schließlich wird er mit dir dein Ziel bei der Jobsuche definieren und Strategien entwickeln, wie du dieses am besten und schnellsten erreichst. Dazu gehört, dass er sich deine Bewerbungsunterlagen ansieht, analysiert, wie du bei einem Vorstellungsgespräch auftrittst und auch deine innere Einstellung beurteilt. Im Coaching werden anschließend auch relevante Stellenanzeigen begutachtet und du erhältst Tipps, worauf du bei diesen achten musst. Ein Bewerbungscoach wird sich während der gemeinsamen Zeit immer nach deinen Bedürfnissen und Wünschen richten, um dir bestmöglich zu helfen. Es ist daher wichtig, dass du immer offen und ehrlich bist.
Ganz wichtig: Bewerbungscoaching bedeutet nicht, dass du keine Initiative mehr zeigen musst. Vergiss nicht, es geht um dich! Du musst dich bei der Jobsuche stark selbst einbringen. Der Bewerbungscoach unterstützt dich in allen Bereichen und ist dabei eine sehr wertvolle Hilfe.
Was sind die Ziele im Bewerbungscoaching?
Ein Bewerbungscoach wird mit daran arbeiten, Lösungen für deine bisherigen Probleme beim Bewerben zu finden. Am Ende des Coachings fällt dir die Suche nach geeigneten Jobs leichter, du hast keine Probleme mehr, ansprechende Bewerbungsunterlagen zu erstellen, du kannst deine Online-Profile auf den verschiedenen Jobbörsen etc. optimieren und du weißt, welche Gehaltsvorstellungen du angeben kannst. Erste Erfolge werden sich zeigen, wenn du häufiger zu Gesprächen eingeladen wirst. Dank des Bewerbungscoachings wirst du daraufhin reflektierter in die Vorbereitung gehen und in den Vorstellungsgesprächen deutlich sicherer auftreten können. Grundsätzlich wirst du dir dies alles selbst erarbeitet haben, denn der Coach übernimmt keine deiner Aufgaben, er unterstützt dich nur.
Wo findet man gute Bewerbungscoaches?
Mittlerweile gibt es viele selbstständige Bewerbungscoaches in beinahe jeder Stadt, die du online findest. Alternativ kannst du dich aber auch bei der Bundesagentur für Arbeit erkundigen, welche Bildungsträger mit Bewerbungscoaches zusammenarbeiten und wo du dann auch Coachings absolvieren kannst. Bist du arbeitslos gemeldet, kann es ohnehin sein, dass du verpflichtend an einem Bewerbungstraining teilnehmen musst. In diesem Fall schickt dich die Arbeitsagentur zu kooperierenden Trägern und du kannst dir nicht aussuchen, bei wem du das Coaching bzw. Training machst. Es handelt sich in der Regel auch lediglich um Bewerbungstrainings – nicht um Coachings, auch wenn die Grenzen nicht klar definiert sind. Suchst du dir selbst einen Coach, musst du darauf achten, dass ihr gut harmoniert. Ihr werdet einige Zeit zusammenarbeiten und daher sollte es persönlich gut passen, damit dir das Coaching wirklich etwas bringt. Für diesen Zweck kannst du Erstgespräche machen und dir erklären lassen, wie der Coach arbeitet. Es lohnt sich meistens nicht, den erstbesten Coach in Anspruch zu nehmen, wenn du dich dann nicht mit ihm verstehst.
Was kostet ein Bewerbungscoaching?
Bist du arbeitssuchend gemeldet und wirst vom Arbeitsamt zur Teilnahme an einem Bewerbungstraining verpflichtet, werden die Kosten üblicherweise übernommen. Andernfalls musst du diese selbst tragen und dabei mit teilweise hohen Honoraren rechnen. Was ein Bewerbungscoach in Rechnung stellt, hängt von vielen Faktoren ab:
–> Wie gefragt und erfahren ist der Coach?
–> Wie viele Stunden nimmst du in Anspruch?
–> Bist du Berufseinsteiger oder gegebenenfalls sogar Führungskraft?
–> Je höher deine Position, desto teurer oft das Coaching.
Es gibt keine allgemeine Gebührenverordnung für Coaches oder ähnliches. In der Regel beginnt das Honorar bei mindestens 100 Euro pro Stunde. Für Führungskräfte werden manchmal sogar 500 Euro pro Stunde oder mehr berechnet. Hast du dieses Geld nicht, kannst du dich beim Arbeitsamt erkundigen, ob es gegebenenfalls Fördermöglichkeiten gibt, die du beantragen kannst. Eventuell kann ein Coaching auf die eine oder andere Weise bezuschusst werden, sodass du nicht die volle Summe allein tragen musst.
Fazit
Steckst du im Bewerbungsprozess fest und es kommen Tag für Tag Absagen rein, muss schnell eine Lösung gefunden werden. Hier kann es sehr sinnvoll sein, sich im Rahmen eines Bewerbungscoachings einen Experten an die Seite zu holen, der sich ansieht, welche Fehler du potenziell gemacht hast und wie diese zukünftig vermieden werden können. Mit ihm werden wichtige Ziele definiert, Lösungen gefunden und Selbstreflexion trainiert. Auch wenn diese Coachings teilweise recht teuer sind, können sie in vielerlei Hinsicht helfen, die Jobsuche angenehmer und vor allem erfolgreicher zu gestalten. Wichtig ist, einen guten Coach zu finden, mit dem man auch persönlich auf einer Wellenlänge ist.
Ein Beitrag von unsrem Redakteur Torte. Weitere Artikel von unserem Schleckermaul? Klicke auf das Bild